Vor einigen Wochen hat mich das Buch
Lob der Disziplin - eine Streitschrift von Bernhard Bueb
aus einer Wühlkiste beim Libro angelacht.
Interesshalber (das Buch hatte ja bei seinem Erscheinen großes Medienecho ausgelöst und fällt ja auch in mein "Fachgebiet") habe ich es gekauft und auch gleich das 1. Kapitel gelesen. Obwohl ich über einige Formulierungen etwa erstaunt war (in der Art von der "verstandeslose Trotzanfall des Kleinkindes") habe ich aus Neugier weiter gelesen und war bald entsetzt über die plakativen Formulierungen und die Art von Menschenbild, die hier v.a. von Jugendlichen gezeichnet wird - sinngemäß: die Kinder und Jugendlichen von heute wissen alle nicht, was gut für sie und die Gesellschaft ist und müssen mit Druck und Disziplin zu ihrem "Glück" gezwungen werden. (Im Lauf der Lektüre fragte ich mich allerdings, welche Vorstellung der Autor wohl von "Glück" hat und ob ich diese Vorstellung mit ihm teilen könnte :-).

Mir fehlt in dem Text jegliches Vertrauen in die Entwicklungskräfte, die jedem Menschen in die Wiege gelegt sind, jeglicher Hinweis auf Induvidualität, Lebensfreude, Kreativität und Genießen...

Obwohl ich durchaus der Meinung bin, dass Kinder Struktur und auch "Autorität" brauchen und Eltern das Recht und die Pflicht haben, auch mal "Nein" zu sagen, schießt dieser Text weit übers Ziel hinaus und die paar guten Ideen gingen im Widerstand, den die Lektüre bie mir auslöste, schnell unter.

Mich würde interessieren, ob von euch auch jemand das Buch gelesen hat und was ihr dazu meint.


PS: Ach ja, hier habe ich noch einen Link gefunden mit einem Beitrag, der - eh klar - meine Sichtweise unterstützt:
http://www.berlinonline.de/berliner-zeit...0026/index.html